eRrEiChBaRkEiT. Blödsinn?

Heutzutage sind wir zwar oft mit der Problematik von "Erreichbarkeit" konfrontiert, aber wenige fragen sich, wie dieser Begriff in unseren Alltag eingetreten ist. Das Konzept der Erreichbarkeit hat einen festen Zusammenhang mit dem Konzept der Freizeit. Seit der Industrialisierung des Produktionsverfahrens im 18. Jahrhundert ist die Zeitwahrnehmung des Menschen in zwei unterteilt: Arbeitszeit und Freizeit. Während die Grenzen dieser Zeiträume am Anfang scharf entworfen waren, sind sie hingegen durch die Einleitung der Technologie allmählich mehr ineinander geschachtelt und demnach ist die Problematik der Erreichbarkeit entstanden.

Ich finde die Trübung der Grenzen der Zeiträume sehr besorgniserregend und sehe überhaupt keinen einsehbaren Vorteil davon. Ich würde es nicht absehen, dass die Beschleunigung der elektronischen Kommunikation die Erwartung der schnellen Rückmeldung als deren Folge so mitbringen würde. Es bekümmert mich zu bezeugen, wie sich die Menschen nach der ständigen Überforderungen deren Arbeitgeber streben und sich trotzdem ohnmächtig fühlen.

Weil es mir jedoch an die unmenschlichen Produktivitätslösungen der Firmen nichts liegt, setze ich mich dafür, dass man in seiner Freizeit wirklich abschalten kann. Ansonsten wäre es nicht verwunderlich zu beobachten, dass immer Mehrzahl der Arbeiter unter physikalische sowie geistige Erschöpfung leiden.